Georg-Rudolf Penn-Müller-Osten
Der Bunker - Schüleraufgaben
(Kurzfassung)
Vorbemerkungen zum
Schülerarbeitsblatt
Obwohl in einer
neueren Arbeit die Verwendung von Fragebögen als „gutgemeinte
Relikte einer längst überholten Museumspädagogik“ in Frage
gestellt wird und die Gefahr einer „ ‚Gedenkstätten-Rallye’
“ heraufbeschworen wird, meinen wir dennoch einen solchen
Fragebogen verantworten und empfehlen zu können. Kommt es doch bei der Bearbeitung nicht
auf Vollständigkeit und Geschwindigkeit an. Auch die Verwendung
solcher Arbeitsmittel im Sinne von Beschäftigungstherapie zur
Ruhigstellung der Schüler ist selbstredend verfehlt. Vielmehr soll
der Fragebogen Gehörtes durch Aufsuchen von Originaldokumenten
anschaulich vertiefen oder den Schüler zu einem selbständig
erarbeiteten Erkenntnisgewinn bringen. In einem weiteren
Arbeitsschritt ist dann natürlich erforderlich, die gesammelten
Informationen und Eindrücke in der Klasse mit dem Lehrer zu
besprechen und in einen Gesamtrahmen einzubetten (gegebenenfalls zu
berichtigen).
Im Folgenden nun
einige praktische Hinweise und Anregungen zum Gebrauch des
Fragebogens.
1. Zeitbedarf
Der Zeitbedarf hängt
zum einen von der Arbeitshaltung der Klasse, zum anderen von den
Lernzielen, die erreicht werden sollen, und zum dritten von der
Anzahl der Fragen, die der einzelne Schüler oder die Schülergruppe
erarbeiten soll, ab.
1.1 Vollständige
Bearbeitung
So muss man bei einer
vollständigen Bearbeitung des Arbeitsblattes von etwa 30 - 40
Minuten Arbeitszeit ausgehen.
1.2 Arbeitsteilige
Bearbeitung
Wird der Fragebogen
von den Schülern arbeitsteilig bearbeitet, verringert sich - je
nach Anzahl der Fragen - natürlich der Zeitaufwand.
Allerdings sollte der
Aufenthalt in diesem Teil der Gedenkstätte 15 Minuten nicht
unterschreiten.
2. Einsatzmöglichkeiten
2.1
Vertiefung von Informationen
In diesem Fall geht der Lehrer mit den Schülern einige Stationen ab und erklärt an den entsprechenden Punkten das Wichtige. Die Informationen zum Bunker für den Lehrer finden sich auf dieser Internetseite: www.gedenkstaettenpaedagogik-bayern.de/f-bunker.htm
Die Aufgabe der Schüler
ist es dann, mit Hilfe des Fragebogens das Gehörte zu vertiefen und
gegebenenfalls zu ergänzen. Zugleich sehen sie die
Originaldokumente und –räume und werden mit dem Fragebogen auch
zum sinnlichen Erfassen der Thematik geführt.
2.2
Eigenständige Einarbeitung in die Thematik
Hier bekommt der Schüler
den Fragebogen ohne Vorinformation über den Ort. Er muss also in
eigenständiger Arbeit die gewünschten Informationen
zusammentragen, d.h. auch die Informationsquellen selbständig
finden und auswerten. Dass dieser Umgang mit dem Fragebogen mehr
Zeit erfordert, braucht nicht weiter betont zu werden, so dass sich
hier eine arbeitsteilige Vorgehensweise anbietet. Der Reiz dieser
Arbeitsweise liegt unter anderem in der Möglichkeit, mit den Schülern
gemeinsam ein Gesamtbild des Bunkers zu erarbeiten
(Lehrerinformationen siehe 2.1). Wenn es die Zeit erlaubt, ist dies
sogar noch vor Ort möglich: im Sommer vielleicht auf der Wiese
neben dem Jourhaus (ehemaliger Eingang), im Winter im
Diskussionsraum der Versöhnungskirche (in der Nähe des Zugangs zum
Krematorium).
2.3
Der Bunker als Zentrum des Gedenkstättenbesuches
Der Bunker mit seinen Informationsmöglichkeiten für die Besucher eignet sich auch als Ausgangspunkt und Zentrum eines Gedenkstättenbesuches. Denn hier zeigt sich sozusagen in nuce das System des Terrors, das Leben und Leiden in einem KZ, die Beziehungen zwischen Opfern und Tätern, das Verhalten von Opfern und Tätern und das inhumane Menschenbild der SS wie auch der nationalsozialistischen Ideologie. So kann mit der intensiveren Einarbeitung in die im Bunker bereit gestellten Materialen und ihm selbst als Anschauungsgegenstand der Grundstock für die Besichtigung der weiteren Teile der KZ-Gedenkstätte gelegt werden. Der Fragebogen dient hierbei als Leitfaden für die Schüler. Die gemeinsame Auswertung (geeignete Örtlichkeiten siehe 2.2) erfolgt dann mit notwendigen Ergänzungen durch den Lehrer (Lehrerinformationen siehe 2.1). Für die Besichtigung der anderen Teile des Lagers müsst nun eine gute Grundlage gelegt sein, jene in ihrer Bedeutung für die Lebenssituation der Häftlinge und im System das KZs begreifen zu können.
Der Bunker1. Wann wurde der Bunker gebaut,
den man heute besichtigen kann? 17. Beschreibe knapp den Eindruck, den du vom Inneren des Bunkers hast!
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