Überblick 1. Die Geschichte einer Beziehung 2. Eine Charakteristik der beiden Protagonisten 3. Der Roman als Illustration der Unterdrückung und Vernichtung der
Juden im NS-Regime 4. Judentum: Feste und Bräuche 5. Dr. Korczak und sein pädagogischer Ansatz als Anregung für die Schüler zum Nachdenken über sich und die Klassensituation 6. Jüdischer Witz 7. Jüdisches / jiddisches Liedgut / Klezmermusik 8. Vorschläge für ein „Begleitprogramm“ (Museumsbesuch, Internet etc.)
A InhaltDie Rahmenhandlung des Buches spielt in Tel Aviv in der Jetztzeit, wo die Hauptfigur – Mojsche Schuster - heute lebt. Die Bitte, über seine Zeit im Waisenhaus des Dr. Janusz Korczak in Warschau im Radio zu berichten, lehnt er zunächst ab. Ein Lied des jüdisch-polnischen Komponisten M. Gebirtig, das eines späteren Tages im Radio erklingt, weckt in Moische Schuster so starke Erinnerungen, dass er doch zum Sendetermin ins Studio geht, wo er wider alles Erwarten seine unvergessene Jugendliebe, Rejsele, wieder trifft. In der Haupthandlung erzählt Mojsche zunächst von seinem Leben im Waisenhaus (1939), seinen Problemen, sich dort einzuleben und sich an die Erziehungsmethoden des Dr. Korczak zu gewöhnen, von der Begegnung mit Rejsele und dann von seinem Leben als Mitglied einer Widerstandsgruppe gegen die deutschen Besatzer (1940 - 42). Mojsche und Rejsele sind etwa 13 Jahre alt und sich bald in einer Art Hassliebe zugetan. Vor allem hat Mojsche Schwierigkeiten sich selbst und Rejsele seine Zuneigung einzugestehen. So kämpft der pubertierende Junge zunächst nicht nur mit dem auf ihn etwas absonderlich wirkende Leben in dem Waisenhaus, sondern auch mit dem für ihn neuen Gefühl der Liebe zu einem Mädchen. Dass nun Rejsele mit Leib und Seele Dr. Korczak bei der Versorgung und Erziehung der jüngeren Kinder unterstützt, macht das Problem für Mojsche nicht leichter. Als Dr. Korczak mit seinen Schützlingen auf Anordnung des deutschen Besatzer ins Warschauer Ghetto umziehen muss, verlässt Mojsche das Kinderheim und schließt sich einer polnischen Widerstandgruppe an. Seine konspirative Tätigkeit nutzt er aus, um in Krakau für Rejsele den Text ihres Lieblingsliedes, „Rejsele“, vom Komponisten M. Gebirtig selbst zu besorgen. Bei dieser Gelegenheit versäumt er seine Rückfahrmöglichkeit. Ihm gelingt es in einen Zug nach Warschau zu steigen, muss ihn aber in einen Dorf wieder verlassen und landet dann bei einem Bauern, der ihn, wenn auch ungern, als Arbeitskraft aufnimmt. Die Tochter des Bauern hat ihn sich als Liebhaber auserkoren und er erliegt eines Tages ihrer recht derben Verführung. Als sie ihm zu erkennen gibt, dass sie um seine jüdische Herkunft weiß, verlässt er heimlich die Bauernfamilie. Auf seiner Flucht wird er von Partisanen aufgegriffen, mit denen er wieder zurück nach Warschau kommt. Dort nimmt er wieder Verbindung zu seiner Untergrundgruppe auf. Während eines Botengangs ins Ghetto kann er Rejsele den Text des Liedes geben, den er stets gehütet hat, ohne ihr – wieder einmal – seine wirklichen Gefühle zeigen zu können. Etliche Zeit später trifft er bei einem weiteren Auftrag im Ghetto erneut Rejsele und dieses Mal entflammt ihre Liebe und findet für einen kurzen Augenblick Erfüllung. Mit Mojsches Aufbruch trennen sich ihre Wege für lange Zeit und sie finden sich erst 1995 zufällig wieder.
B LeseprobeIch muss den Hammer nicht benutzen. Es ist still. Sogar im schützenden Bauch unseres Wals sehen wir genug, um zu wissen, dass es immer schlimmer wird. Juden werden aus ihren Läden gezerrt. Jeder muss sein erspartes Geld abliefern. Juden und Polen dürfen keine Geschäfte mehr miteinander machen. Auf den jüdischen Läden gibt es Aufschriften, so dass die Deutschen nicht mehr suchen müssen, wenn sie Schaufenster einschlagen und Lager leer räumen wollen. Wegen all dieser Maßnahmen gibt es immer mehr Leute, die keine Arbeit haben. In den Straßen wimmelt es von Bettlern, barfüßigen Kindern, Frauen, die den ganzen Tag mit einem Sack Grünkohl oder ein paar Eiern hausieren gehen. Die Besatzer verstehen etwas von Ernährung. Sie haben wissenschaftlich festgestellt, dass Deutsche zweitausendfünfhundert Kalorien pro Tag benötigen, Polen sechshundert und Juden einhundertvierundachtzig. Und dann die Razzien. Sie schnappen keine Kinder für ihre Zwangsarbeit, jedenfalls noch nicht, aber wenn wir die Stiefel dröhnen hören, schleichen wir uns dicht an den Hauswänden weiter. Dann sehen wir aus den Augenwinkeln, wie Leute mit Peitschen und Stöcken auf Lastwagen getrieben werden. Nur im
Internat fühlen wir uns sicher. Und wir sind streng zu uns. Hier muss
alles seine Ordnung haben. ...
C Einsatz des BuchesDas Buch kann in den Jahrgangsstufen 8 –10 gelesen werden (vorzugsweise 9./10. Jgst.).
D Vorschläge für die Besprechung0. Lesepensum Das Buch ist in drei Hauptkapitel untergliedert, deren mittleres weiter untergliedert ist und sich an der Chronologie der Ereignisse orientiert. Allen drei sind obendrein noch in durch Stern gekennzeichnete Sinnabschnitte unterteilt. So kann der Roman abschnittweise gelesen werden. Die Kapitel I und III bilden in sofern eine Einheit, als sie die Rahmenhandlung enthalten (allerdings nicht nur). Die Übersicht über die großen Abschnitte: I Tel Aviv 1995 S. 5 II Warschau 1939 S. 12 Sommerlager, Goclawek S. 75 Warschau, Herbst 1940 S. 101 Krakau, Herbst 1940 S. 112 Auf dem Land, Herbst 1940 S.133 Warschau, Winter 1941 S. 168 III Tel Aviv 1995 S. 180
1. Die Geschichte einer Beziehung Moische und Rejsele ist auch die Geschichte einer Beziehung, wie sie Jugendliche heute noch immer selbst erleben. Sich einzugestehen, dass man zu einem Mädchen eben als Mädchen hingezogen fühlt, fällt Jungen stets schwer. Und wenn ein Junge sich diese endlich eingesteht, es dann das Mädchen wissen zu lassen, erweist sich als die nächste schier unüberwindbare Hürde. Jeder missglückte Versuch, lässt – vermeintlich oder wirklich – das Ziel in immer weitere Ferne rücken. Auch die Signale des Mädchens richtig zu deuten, gelingt nur selten, und wenn, dann läuft doch alles wieder schief. Bis es dann doch eines Tages zur beglückenden Liebeserklärung kommt. Bei Mojsche und Rejsele lässt sich die Entwicklung der Beziehung in vielen kleinen Szenen verfolgen: a) die gemeinsame Zeit im Waisenhaus: S. 42 u./43 o. : eine Andeutung aufkommender Zuneigung Moisches gegenüber Rejsele S. 45 o. : die irritierende Erwiderung S 67 /68 : Rejsele wird deutlicher, Mojsche verlegener S. 68 : Mojsches Eifersucht und verstohlene Blicke S. 75 bis 81 : das erste von Mojsche eingefädelte und dann von ihm verpatze Rendezvous S. 88 bis 91 : ein zweiter Anlauf, bei dem Mojsche Rejsele wieder vor den Kopf stößt S. 110 /111 : traurig-zarter Abschied von Rejsele b) nach Mojsches Weggang: S. 142/143 : Mojsches Gedanken kehren immer wieder zu Rejsele zurück S. 175 bis 179: erstes Wiedersehen und Mojsches Unfähigkeit seine Gefühle zu zeigen S. 184 bis 186: das kurze Liebesglück S. 189 : das Wiedersehen der beiden als alte Menschen
Arbeitsaufträge: - Textstellen der Entwicklung der Beziehung herausarbeiten. - In einem Diagramm das Auf und Ab der Beziehung darstellen. -
Die Ursachen des steten Scheiterns Mojsches an ausgewählten Szenen
herausarbeiten: - Die Liebesbeziehung vor dem Kontext der geschichtlichen Ereignisse beleuchten (Hat die Liebe unter solchen Bedingungen überhaupt eine Chance oder ist sie notwendige Bedingung zu Überleben?)
2. Die Charakteristik der beiden Protagonisten -
Mojsche -
Rejsele
3. Der Roman als Illustration der Unterdrückung und Vernichtung der Juden im NS-Regime Soll der Roman zentral für dieses Lernziel herangezogen werden, lässt sich folgendes thematisieren: - die grundlegenden historischen Ereignisse, d.h. Beginn, Verlauf bis 1942 (Polen betreffend), Zielsetzung des Zweiten Weltkriegs - die Rasseideologie des NS als „wissenschaftliche“ Begründung der Vernichtungspolitik - die konkrete Vernichtungspolitik von der Ausgrenzung, z.B. S.48 u; S.69 m; S.93 m; über die Unterdrückung, z.B. S.70/71, S.87 o; S. 101 bis 105; bis zur Vernichtung, z.B. S. 55 m; - der allgegenwärtige Antisemitismus (auch in Polen), z.B. S.25 bis 27; S.113 u; S.170 m bis S.171 u - den Unterschied zwischen dem realen Leben der Mehrheit der (polnischen) Juden und den (bis heute) bestehenden Vorurteilen z.B. S.24 u;
3.1 Herausarbeiten von Anspielungen und Hinweisen auf die sich anbahnende Katastrophe Der Weg in die Katastrophe lässt sich gut als ein stufenförmiges Schaubild darstellen (s.u.), dessen abwärts führende Stufen mit Textstellen (mit Seitenangaben wegen der schnelleren Auffindbarkeit bei der Besprechung im Unterricht) gefüllt werden. Die Zahl der Stufen sollte auf 10 beschränkt bleiben, um das Arbeitsblatt nicht zu überfrachten Einige Textstellen können zusammengefasst werden.
Die Stufen sollen von den Schülern farbig unterlegt werden (z.B. von helleren zu immer dunkleren Farben), um auch optisch die gewonnene Erkenntnis zu untermauern.
Die Leerräume links und rechts der Stufen bieten sich für Bilder an, die die Schüler, wenn es sich ergibt, aus der Tagespresse, Illustrierten etc. oder aus von Lehrer zur Verfügung gestellten Vorlagen ausschneiden und aufkleben.
Hier nun eine Auswahl von Textstellen: S. 7 Kampf gegen die deutsche Invasionsarmee (zugleich Hinweis auf Antisemitismus) S. 24-27m Antisemitismus und jüdische Armut S. 30 o Überfall auf Polen S. 36m Warschau in den Händen der Deutschen S. 39 u Verbot des Besuchs öffentlicher Schulen S. 47 Zwangsarbeit und Judenstern (auch: Antisemitismus in Polen) S. 48u Dr. Korczaks Weigerung , den Stern zu tragen S. 50 Lebensmittelmangel (s.a. S. 42u / 43o) S. 53u Schikanen an jüdischen Feiertagen S. 55 Ablieferung von Geld, Kennzeichnung der Geschäfte, Zwangsarbeit, steigende Armut S. 65u Unterdrückung der Kultur: Chopin wird zum verbotenen Komponisten S. 69 Verbot für Nichtjuden, bei Juden zu arbeiten (hier Hausmeister Zalewski) S. 69 Schließung jüdischer Schulen S. 70 / 71 Ghetto in Warschau S. 82u Juden werden aus ihren Dörfer evakuiert S. 87-87 Mangel an Medikamenten; Verbot für Juden, polnische Ärzte zu konsultieren S. 93 Funktion der jüdischen Zeitung: Übermittlung von Anordnungen der deutschen Besatzer S. 101-1050 Ghetto: Das Waisenhaus muss dorthin umziehen S. 105u-1060 Zalewski, der Hausmeister, misshandelt wegen seiner Arbeit bei Juden S. 110 Schikanen durch die Deutschen S. 173 Eindrücke aus dem Ghetto S. 181-186 Ghetto; Situation im Waisenhaus; Andeutung des Endes, d.h. Transport in ein Vernichtungslager
Arbeitsblatt zu 3.1
4. Judentum: Feste und Bräuche Im Laufe des Buches werden einige jüdische Feste und Bräuche angeführt. Knappe Erläuterungen befinden sich im Anhang des Buches. So können die Schüler beauftragt werden, aus dem Text Einzelheiten zu einigen Festen herauszuarbeiten.: 4.1 Rosch Haschana (Neujahrsfest) : S. 8o; 34o; 36o; 101o 4.2 Sukkot (Laubhüttenfest) S. 37 4.3 Jom Kippur (Versöhnungstag) S. 37 4.4 Channuka (achttägiges Lichterfest) S. 41; 46u; 52u 4.5 Schabbat (Sabbat) (7. Tag d. Woche; Ruhe- und Feiertag ) S. 41o; 50o; 88u; 133m und u 4.6 Purim (Erinnerungsfest zur Errettung der persischen Juden) S.60 4.7 Pessach (Passa) Erinnerung an den Auszug aus Ägypten) S. 63u – 64; 68o 4.8 Sederabend ( erster Abend des -> Pessach) 4.9 Schawu’ot (Ernte- oder Wochenfest) S. 71u – 72
5. Dr. Korczak und sein pädagogischer Ansatz als Anregung für die Schüler zum Nachdenken über sich und die Klassensituation Die Biographie (s.u.) und das Buch lassen sich als Grundlage nehmen, neben der Aufarbeitung des Lebensweges, Korczaks pädagogischen Ansatz zu untersuchen und ihn mit den Schülern auf seine Tragfähigkeit und Möglichkeiten hin zu diskutieren: „Was könnten wir (in der Schule) umsetzen?“.
Einige Aspekte, die im Buch aufgezeigt werden: - Erziehung durch Apell an die Einsicht, S. 15 – 16 - Gefühl der Geborgenheit vermitteln, S. 23u - Kinder helfen Kindern, S. 21f - Einüben von Toleranz, S. 22; 35 , 57ff (Esther) - Einüben von Gemeinschaftsgeist, S. 21o („Monatszeugnis“ durch die anderen Kinder) - Einüben verantwortlichen Verhaltens, S. 6 – 9; 54 - 60 („Kindergericht“) - Das Problem von Freiheit und Disziplin, S. 23; 37u/38o
So kann das Buch über den engeren sachbezogenen Ansatz hinaus Anregungen geben , die eigene Klassensituation zu überdenken und gegebenenfalls Veränderungen herbei führen, zum Beispiel durch die Erstellung eines „Monatszeugnisses“, mit dem das Verhalten des einzelnen und Klasse als Gruppe reflektiert wird. Hier einige ergänzungsfähige Punkte, die das „Zeugnis“ enthalten könnte: Monat: - Habe ich versucht, mich gegen andere durchzusetzen? o täglich 5-4-3-2-1-0-1-2-3-4-5 nie - Hatte ich dabei die besseren Argumente? o immer 5-4-3-2-1-0-1-2-3-4-5 nie - Mein Ansehen in der Klasse ist o hoch 5-4-3-2-1-0 niedrig - Ich habe guten Kontakt mit o Anzahl: keinem: - Die Kontakte sind seit letztem Monat o gestiegen: gefallen: - Meine Pflichten (z.B. Tafeldienst, Klassenbuchführer etc.) habe ich erfüllt o sehr gut 1-2-3-4-5 mangelhaft - Den Klassenzusammenhalt schätze ich ein als o sehr gut 1-2-3-4-5 mangelhaft - Die Atmosphäre in der Klasse ist o sehr gut 1-2-3-4-5 mangelhaft - Das Verhältnis zu den Lehrern ist o sehr gut 1-2-3-4-5 schlecht - Die Klasse wird von den Lehrern gelobt o häufig 1-2-3-4-5 nie - Die schulischen Leistungen der Klasse sind o hoch 1-2-3-4-5 niedrig
Wenn das „Zeugnis“- Formular zweigeteilt wird, kann der Abschnitt mit den die Klasse insgesamt betreffenden Fragen vom Lehrer ausgewertet werden. Die Auswertung wird dann veröffentlich und diskutiert. Die Veränderungen werden in einer Grafik dargestellt. Die persönlichen Fragen sollen natürlich nicht an die Öffentlichkeit.
Die folgenden biographischen Notizen sind (leicht gekürzt) der Web-Seite: http://korczak.com/korczak.htm entnommen: Janusz Korczak, war Arzt, Schriftsteller, Erzieher und einer der großen Reformpädagogen, der sein ganzes Leben in den Dienst der Kinder stellte. Zur Legende wurde Korczak, weil er im August 1942 vom Warschauer Ghetto mit 200 „seiner“ Kinder aus dem jüdischen Waisenhaus nach Treblinka ging, nachdem er zuvor alle Fluchtangebote abgelehnt hatte.
6. Jüdischer Witz Im Buch werden einige Witze erzählt, z.B. S.46u; S. 94u. Diese bieten sich an, über die Funktion und Wirkung von Witzen in extremen Situationen, wie sie der Roman aufzeigt, zu reflektieren: - Der Witz als Mittel des Nachdenkens über die eigene Situation - Der Witz als Ventil für nicht auslebbare Emotionen - Der Witz als Mittel, innere Distanz zu gewinnen - Der Witz als Mittel Widerstand zu leisten (als „Waffe der Wehrlosen“, S. Landmann) - Der Witz als Ausdruck der Verzweifelung
Wenn man das Buch zum Anlass nimmt, die (literarische) Gattung Witz und hier im Speziellen den jüdischen Witz näher zu behandeln, greift man am besten zurück auf das Buch von: Salcia Landmann Der jüdische Witz, Patmos Verlag, 1999. Hier findet man eine ausführlichen Abhandlung über das Wesen des Witzes und im besonders des jüdischen. Vor allem ist das Buch eine Fundgrube originaler und origineller jüdischer Witze, die alle unter bestimmten thematischen Oberpunkten sortiert eine Fülle an Anschauungsmaterial bieten.
7. Jüdisches /jiddisches Liedgut /Klezmermusik Im Anhang des Buches findet sich der vollständige Text des Liedes „Rejsele“ von Mordechaj Gebirtig. Dies kann zum Anlass genommen werden, sich mit jüdischen / jiddischen Liedern und der Klesmermusik zu beschäftigen Dabei bietet es sich an, mit dem Musiklehrer zusammen zu arbeiten. Musikbeispiele (Tonbeispiele) findet man im Internet unter der Adresse: http://www.aufwindmusik.de/sounds.htm Hier kann man auch das Lied „’ss brennt, unser schtedtele brennt“ von Gebirtig hören. Unter der Internet-Adresse : http://members.aol.com/Mlemm1710/ werden Informationen über das Lemm-Ensemble und über deren CDs mit jiddischer Musik übermittelt. Die beiden Internetseiten sind nur Beispiele für die Fülle an Informationen im Internet zu diesem Thema.
Besser als jede Tonkonserve ist natürlich, die Schüler zu Eigenarbeit zu motivieren Das heißt, ist eine Klasse an Musik und vor allem am Musizieren interessiert und finden sich Schüler, die ein Instrument spielen, kann diese für die Schüler sicher ungewohnte Musik den Zugang und das Interesse an der (ost-) jüdischen Kultur erleichtern bzw. wecken
So ganz nebenbei ergibt sich die Gelegenheit, den Schülern das Jiddische etwas näher zu bringen, diese alte Sprache, die aus einer Mischung von Deutsch (Mittelhochdeutsch), Hebräisch und Polnisch besteht. Der Text des Liedes „Rejsele“ findet sich in Jiddisch und in der Übersetzung ins Hochdeutsche im Anhang des Buches.
8. Vorschläge für ein „Begleitprogramm“ - Will man sich weiter mit Dr. Korczak beschäftigen, sei hingewiesen auf das Theaterprojekt, das Buch (Titel: Korczaks Koffer) und die CD (Titel: Inmitten weiter Ferne) des Experimentellen Theaters Günzburg, Siegfried Steiger, Imhofstraße 1, 89312 Günzburg; Tel.08221 33727; Fax 08221 22737. - Eine bereichernde Ergänzung ist auch ein Besuch in einem jüdischen Museum oder dem entsprechenden Teilbereich eines Museums: o Augsburg: Jüdisches Kulturmuseum, Halderstraße 6-8; Tel. 0821 513658 o Aschaffenburg: Dokumentationszentrum der Aschaffenburger Juden, Wolfsthalplat, Teibgasse 20; Tel.06021 29087; Fax 06021 29540 o Fürth: Jüdisches Museum Franken, Königstr. 89; Tel.0911 770577 o Gaukönigshofen: Austellung: Die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Landkreis Würzburg; Rathaus; Tel. 09337 616 o Georgensgmünd: Museum: Tel. 09172 70371 o Hainsfarth: Synagoge; Tel.09082 2270 o Ichenhausen: Synagoge; Tel. 08221 95158 o Memmingen: Stadtmuseum, Zangmeisterstr.8; Tel.08331 850137 o Neunkirchen am Brand: Synagoge Ermreuth; Tel. 09134 7050 o Öttingen: Heimatmuseum, Hofgasse 14; Tel. 09082 2315 o Schnaitach: Jüdisches Museum Franken; Museumsgasse 12-16; Tel. 09153 7434 oder 09153 409121; Fax. 09153 409170 o Tüchersfeld /Pottenstein: Fränkische Schweiz Museum – Synagoge; Tel. 09242 1640; Fax 09242 1056 o Veitshöchheim: Das jüdische Kulturmuseum / die Synagoge, Thüngersheimer Str.17; Tel. 0931 9802764; Fax 0931 9802766 - Auch der Besuch einschlägiger Internetseiten mit den Schülern (oder zur eigenen Information) kann die Lektüre begleiten. So bieten die Seiten weitere Informationen zu Aspekten, die im Buch nur angedeutet werden. - http://www.hagalil.com (allgemeine Informationen über das Judentum und aktuelle Themen) - http://www.payer.de/judentum/judentum.htm (allgemeine Informationen über das Judentum mit weitern Links) - http://www.cad.architektur.tu-darmstadt.de/synagogen/inter/menu.html (Mit dem Computer detailliert rekonstruierte Synagogen verschiedener Städte, u.a. München und Nürnberg) Penn |